Montag, 6. Februar 2017

Anreise und Tag 1 (Horrorflug und Camperannahme)



Am Freitag, dem 03.02. hat unsere Reise begonnen. Zuerst sind wir mit dem Bus zum Bahnhof gefahren und vom Bahnhof in Osnabrück dann mit einem Umstieg in Duisburg zum Flughafen in Düsseldorf. Auf der Zugfahrt waren wir ziemlich froh, dass wir Plätze reserviert hatten, da der Zug brechend voll war. 

Was wir allerdings nicht wussten war, dass wir an der Bahnstation "Flughafen Düsseldorf" leider noch nicht am Flughafen waren, sondern erst noch einige Minuten mit dem SkyTrain zum Terminal fahren mussten. 

Der A380 von Düsseldorf nach Dubai
Dort angekommen haben wir dann zügig unser Gepäck aufgegeben und unsere Bording-Tickets abgeholt. Leider haben wir (bzw. Lukas) keine Plätze mit mehr Beinfreiheit bekommen. Dafür waren wir wohl leider zu spät. Seltsamerweise gab es bei unseren Tickets beim Online-Check-in irgendeinen Fehler mit unserem letzten Flug von Sydney nach Christchurch und der Mitarbeiter am Flughafen konnte uns das Ticket nicht ausdrucken, meinte aber, dass sich das dann ohne Probleme mit dem Reisepass vor Ort in Sydney klären lasse. Die Sicherheitschecks am Flughafen in Düsseldorf waren echt gut, da vieles automatisiert war und somit sehr schnell ging.

Der erste Flug von Düsseldorf nach Dubai mit Emirates verlief ziemlich ruhig und problemlos. Überrascht war ich auf dem Flug von der tollen Ausstattung (große Bildschirme mit Mediacenter an jedem Sitz, recht viel Platz bei den Sitzen und jeder hatte zu Beginn des Fluges eine Decke, ein Kissen und Kopfhörer am Platz liegen) und dem tollen Service an Bord. Zu essen gab es während des ca. 6,5 Stunden langen Fluges eines von zwei reichhaltigen Menüs. Getränke (alkoholisches und nichtalkoholisches) hat man immer bekommen. 

An Bord der Emirates-Maschine
In Dubai angekommen mussten wir direkt nochmal durch eine Sicherheitskontrolle. Wir hatten uns im gesicherten Bereich des Düsseldorfer Flughafens eine Flasche Wasser gekauft, die wir jetzt beim neuen Sicherheitscheck zwischen den beiden Flügen nicht dabei haben durften. Also mussten wir die Flaschen vorher noch schnell austrinken und hinter den Check einfach wieder mit Wasser auffüllen.
Von Dubai an sich haben wir jetzt bei unserem 3,5 stündigem Aufenthalt leider nicht mehr mitbekommen, außer, dass wir kurz bevor wir ins Flugzeug gestiegen sind noch von weit weg das höchste Hochhaus der Welt (der Burj Khalifa) sehen konnten. Zum Glück konnten wir uns in der Zeit bis zum nächsten Flug noch ein bisschen auf Liegen am Flughafen ausruhen. 

Nachdem wir dann zum Bording unser Ticket vorgezeigt haben mussten wir nochmal durch einen separaten Sicherheitscheck bei dem nochmals das Handgepäck kontrolliert wurde. Wir hatten schon mitbekommen, dass man auch hier wieder keine Wasserflaschen mitnehmen durfte, also haben wir wieder schnell das Wasser ausgetrunken, wurden dann aber darauf hingewiesen, dass wir seltsamerweise die leere Flasche auch nicht mitnehmen dürften, da diese ja kontaminiert sein könnte. 
Leider war der Flug von Dubai nach Sydney sehr problematisch. Es ist fast alles schiefgegangen was schiefgehen konnte. 

Der höchste Wolkenkratzer der Welt 

Der Flug war jetzt mit Qantas und nicht mit Emirates und man konnte den Unterschied leider deutlich merken. Die Bestuhlung war viel enger und die Ausstattung ließ leider auch zu wünschen übrig. Lukas hatte aber zunächst noch Glück, dass der Platz für seine Beine gerade noch ausreichend war.
Als ersten haben wir dann bemerkt, dass der Bildschirm von Lukas nicht funktionierte. Auf Nachfrage hin wurde das System nach einer gefühlten Ewigkeit neugestartet. Danach ging es dann aber. Im Laufe der Zeit merkte Lukas dann immer wieder, wie die junge Frau in der Reihe vor ihm versucht hat die Lehne des Sitzes zurückzustellen. Da der Platz für Lukas Beine aber wirklich grade so ausreichend war ging das mit der Lehne natürlich nicht, da so Lukas Knie eingedrückt wurde und wir haben dann einfach gegen die Lehne gegengedrückt, da Lukas sich sonst verletzt hätte. Die junge Frau war aber leider sehr uneinsichtig auch nach Erklärungen hat sie immer energischer Versucht den Sitz zurückzulehnen und sich letztendlich bei einem Flugbegleiter heulend beschwert, dass sie den Sitz nicht zurücklehnen dürfte und wir ihr ja angeblich physischen Schaden zufügen würden, da wir gegen den Sitz schlagen würden. 

So was Dreistes habe ich echt noch nie erlebt! Die Aussage des Flugbegleiters war zunächst unverständlicherweise, dass  ALLE Fluggäste das Recht hätten ihren Sitz zurückzulehnen und man da nichts gegen machen könnte und wenn wir nicht aufhören würden müsste die Polizei gerufen werden. Über so viel Unverständnis waren wir erst mal sehr entsetzt und auch wütend. Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten und noch einiges erklärt wurde, zeigten die Flugbegleiter dann aber doch mehr Verständnis und versprachen uns sich nach einer Lösung zu erkundigen.
Uns wurde dann angeboten, dass ich einen anderen Sitz am Gang weiter vorne bekommen könnte, damit Lukas sich dann auf zwei Sitzen etwas schräg ausbreiten konnte. Da wir ja eigentlich keine Wahl hatten haben wir das dann so gemacht, allerdings hat auf meinem neuen Platz der Bildschirm auch nach zwei Neustarts nicht funktioniert. 

Aber es musste ja noch schlimmer kommen: als ich auf den neuen Platz umgezogen bin, saß auf dem Mittelplatz eine schlafende Frau. Als diese später aufgewacht ist, hat sie sich gewundert, dass ich auf einmal auf dem Platz daneben saß. Ich habe ihr erklärt, dass es Probleme mit meinem anderen Sitz gab und dass ich deshalb dorthin gesetzt wurde. Sie meinte, dass das ja nicht schlimm wäre. Als ich sie dann aber später wieder auf ihren Sitz durchlassen wollte nachdem sie aufgestanden war, hat sie sich einfach auf meinen Platz gesetzt und meinte, dass sie da jetzt sitzen müsste um sich zum Schlafen auf zwei Sitze auszustrecken und dass das jetzt ja nicht ihr Problem wäre wo ich jetzt sitzen sollte, da dies ja schließlich nicht mein regulärer Platz wäre. Natürlich habe ich sofort einen der Flugbegleiter angesprochen und ihm mein Problem geschildert. Nachdem der Flugbegleiter nochmal mit der Frau geredet hatte, schilderte er mir, dass die Frau darauf bestanden hätte am Gang zu sitzen, aber ich ja zwischen ihr und ihrem Mann sitzen könne. Das wollte ich natürlich auf gar keinen Fall und dafür hatte der Flugbegleiter auch Verständnis. 

Nach einer Weile kam dann der Manager des Flugzeugs auf mich zu und erklärte mir, dass sie mir nun einen anderen Platz anbieten könnte. Dieser Platz war dann in der Premium Economy Class. Da Lukas ja auf seinem Platz immer noch nicht richtig sitzen konnte und mir das mit den zurückgeklappten Lehnen nicht sooo viel ausgemacht hat. Habe ich gefragt, ob ich den Platz dann auch mit Lukas tauschen kann. Und Lukas hat dann im Endeffekt sogar noch in der Premium Economy Class einen Platz mit extra Beinfreiheit bekommen. Aber er meinte, dass es sonst dort nicht besser als in der normalen Economy Class gewesen wäre. Das doofe war auch, dass wir dann 10 Stunden des insgesamt 14-stündigen Fluges komplett getrennt voneinander sitzen mussten. Allerdings muss man noch anmerken, dass das Personal dann wirklich sehr freundlich und aufmerksam war. Die meiste Zeit des Fluges haben wir dann versucht zu schlafen.
Was waren wir froh, als wir endlich nach dem Horrorflug gelandet waren. In Sydney haben wir dann leider auch nichts von der Stadt selber mitbekommen, aber wir hatten auch nur ca. 2 Stunden Aufenthalt. Mit unseren fehlenden Bording-Tickets hat dann auch alles ohne Probleme geklappt und schon bald saßen wir dann endlich in Flugzeug Nummer 3.

Blick auf die Alpen
Der letzte Flug war dann auch wieder mit Emirates also hatte man wieder etwas mehr Platz und alles war gut. Der 3-stündige Flug ging sehr schnell und ereignislos rum. Ein Highlight des Fluges war jedoch, dass wir einmal über die komplette Südinsel Neuseelands geflogen sind und man eine atemberaubend schöne Aussicht auf die Alpen hatte. Leider saßen wir aber nicht am Fenster.
Schon an Bord konnten wir eine „Arrival Card“ für Neuseeland ausfüllen. Darin musste man angeben, ob man bestimmte Lebensmittel, Medikamente oder Wander- und Campingausrüstung mitführt. Außerdem musste man Fragen zum Aufenthalt beantworten, damit man bei der Einreise ein Visum ausgestellt bekommt.

In Christchurch am Flughafen lief dann alles ziemlich problemlos ab. Eigentlich hatten gedacht, dass es dort länger dauern würde und hatten schon etwas Bedenken, ob wir das zeitlich überhaupt noch schaffen würden unseren Camper in der vorgegebenen Zeit abzuholen. An der Zollstation mussten wir etwas warten, aber danach ging es ganz fix. An der nächsten Station wurden wir dann nochmal zu unseren mitgebrachten Waren befragt. Aber wir hatten wohl Glück und mussten unser Gepäck nicht nochmal durchsuchen lassen, sondern es musste nur nochmal durchleuchtet werden. Danach hat ein Polizeihund nochmal jeden Koffer einzeln nach Drogen abgesucht. Alles in Allem ging das ziemlich schnell.

In der Flughafenhalle war dann direkt ein Geschäft, bei dem ich mir eine Handykarte mit Datenvolumen kaufen konnte. Danach mussten wir nur ein paar Meter zu einer Bussammelstelle gehen. Von dort wurden wir dann mit anderen zusammen abgeholt und zur ca. 2,5 km entfernen Britz-Camperstation gebracht.

Nach einigen Formalitäten wurde uns dann unser Camper gezeigt und die wichtigsten Funktionen erklärt. Leider hatte der Mitarbeiter dort uns zunächst ein falsches Navi gegeben. Da wir aber eines brauchten, was auch gleichzeitig als Internet-Hotspot genutzt werden kann mussten wir das nochmal umtauschen. 

Unser Campervan der "Action Pod"
Von dem Camper an sich waren wir sehr positiv überrascht. Die Innenhöhe ist sogar noch größer als erwartet (ich kann grade noch darin stehen) und die Ausstattung ist auch sehr gut. Man hat in dem Camper wirklich alles was man braucht. 

Unser erster Weg führte uns zum nächsten Supermarkt, um das wichtigste für die nächsten Tage einzukaufen. Leider sind die meisten Lebensmittel hier viel teurer als bei uns. Außerdem haben wir uns gewundet, was die Neuseeländer überhaupt frühstücken, bzw. auf Brot essen, weil es fast keinen Aufschnitt oder Frischkäse oder ähnliches gab.

Pegasus Bay in der Nähe von Christchurch
Über die Campermate-App haben wir uns dann unseren ersten Campingplatz ausgewählt, den South Brighton Holiday Park. Dieser war echt gut und auch recht günstig. Abends sind wir dann noch zu dem ca. 300 m entfernten Strand gegangen und wurden mit einem echt schönen Anblick belohnt, der den doofen, langen Flug wieder etwas vergessen lassen hat.
Abends haben wir dann nur noch unser Gepäck im Camper verstaut, haben das Bett umgebaut und sind dann ins Bett gefallen.

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